Gegeben Sei ein rechtwinkeliges Dreieck, dessen Hypotenuse c
mit der Kathete b den Winkel
a einschließt.
b ist dann die Ankathete;
die Gegenkathete nennen wir a.
Wir betrachten ein zweites rechtwinkeliges Dreieck, das denselben Winkel
a besitzt, dessen Hypotenuse aber die Länge 1
hat. Aufgrund der Definition der Winkelfunktionen haben die Katheten dieses
Hilfsdreiecks die Längen
sin a und
cos a.
Nun legen wir die beiden Dreiecke, wie in der folgenden Skizze gezeigt, übereinander:
Das ist natürlich deshalb möglich, weil sie
den Winkel a gemeinsam haben.
Ob das ursprüngliche Dreieck größer oder kleiner als das Hilfsdreieck ist,
hängt davon ab, ob
c größer oder kleiner als 1 ist.
In der obigen Skizze ist c < 1.
Das gegebene Dreieck ist mit kräftigen, das Hilfsdreieck mit blassen Farben dargestellt.
Klarerweise sind die beiden Dreiecke zueinander ähnlich.
Aufgrund des Strahlensatzes gilt
sin a
1
=
ac
und
cos a
1
=
bc
,
was genau die behaupteten Beziehungen sind.
Damit ist auch bewiesen, dass die
Verhältnisse a/c
und b/c
nur vom Winkel a, nicht aber von der
Größe des gegebenen Dreiecks abhängen.
Nachbemerkung: Wir sehen anhand dieser Argumentation recht deutlich, dass
sin a und
cos a als Verkürzungsfaktoren
betrachtet werden können: Um diese Faktoren sind die
Gegenkathete bzw. die Ankathete kürzer als die Hypotenuse, und sie sind in jedem
rechtwinkeligen Dreieck, das den Winkel a
besitzt, dieselben.