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Einsatz von Lernpfaden im Unterricht

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Unter welchen Szenarien kann ich auswählen?

Mehrere Szenarien sind denkbar, zum Beispiel:
  • SchülerInnen arbeiten in Einzelarbeit einige Stunden am Lernpfad.
  • SchülerInnen arbeiten in Partnerarbeit (Kleingruppen) einige Stunden am Lernpfad.
  • Einsatz von schnelleren SchülerInnen als TutorInnen (siehe unten).
  • Bisher fand der Untericht immer in wohldefinierten projektartigen Unterrichtsphasen (von einer bis mehreren Wochen Dauer) statt, während derer in einem EDV-Saal gearbeitet wurde.
In der Praxis werden Mischformen (etwa: Arbeit in Gruppen, aber jedeR SchülerIn gibt eine eigene Dokumentation ab) das gegebene Mittel sein. Auch in der projektartigen Phase können "Tafelstunden" einfügt werden. Erfahrungsgemäß ist es problematisch, ein Plansoll für einzelne Stunden vorzugeben, um SchülerInnen genügen Zeit zur Verarbeitung des neuen zu geben. Am besten wird die Unterrichtsphase als Einheit verstanden, während der ein Gesamtpensum zu erfüllen ist. Auch bezüglich der Abgabe von Dokumentationen ist ein längerer Zeitraum günstig.

Das von Ihnen durchgeführte Szenario und Ihre Erfahrungen damit gehören zu den Informationen, die uns an Ihrer Rückmeldung am meisten interessieren.


Falls ich mathe online/Lernpfade in wohldefinierten Unterrichtsphasen einsetzen möchte - wie lange sollten diese Phasen dauern?

Empfehlung: ein bis zwei Wochen, je nach Stoff.
 
Wie soll ich das Arbeiten mit mathe online beginnen?

Eventuell eine "Gewöhnungsstunde", um mit der Oberfläche, der Navigation in mathe online usw. vertraut zu werden.
 
Sollen SchülerInnen in Gruppen arbeiten? Was ist die optimale Gruppengröße?

Ja. Falls möglich, sollten beim Erarbeiten neuer Inhalte nicht mehr als zwei SchülerInnen vor einem PC sitzen. Wenn es um das Wiederholen bereits erarbeiteter Inhalte geht, können auch drei bis vier SchülerInnen an einem PC arbeiten, allerdings ist dann die Gruppeneinteilung gut zu überlegen. Von Vorteil ist, wenn die SchülerInnen bereits Team- und Gruppenarbeit im Mathematikunterricht kennen.
 
Wie soll ich meine Rolle als LehrerIn verstehen?

Wenn Sie (was wir empfehlen) das Arbeiten mit mathe online/Lernpfaden als selbstgesteuertes Lernen verstehen, gestalten Sie Ihren Lernpfad so, dass SchülerInnen im Prinzip alleine damit zurecht kommen können. Dann können Sie Ihre Rolle während des Unterrichts auf Hilfestellungen beschränken. Ob Sie allfällige inhaltliche Hilfestellungen (z.B. auf die Klage "Ich verstehe diesen Text nicht") geben sollen oder ob das selbständige Erarbeiten aller Inhalte zu einer "Spielregel" erhoben wird, hängt von Ihnen (und wohl auch vom Klima in der Klasse) ab.
 
Welche Erfahrungen bestehen hinsichtlich Kommunikation und gegenseitige Hilfe der SchülerInnen?

Gute. In Unterrichtsversuchen war es sogar ohne größere Probleme möglich, schnellere SchülerInnen als TutorInnen für schwächere (oder solche, die Stoff versäumt hatten) einzusetzen. Diskussionen zwischen SchülerInnen über mathematische Aufgabenstellungen sollten unbedingt gefördert werden..

Sollen die SchülerInnen auch außerhalb des Unterrichts an mathe online/Lernpfaden arbeiten?

Wenn Sie das Arbeiten außerhalb der Mathematik-Unterrichtsstunden zu einer Regel machen wollen, die für alle gilt, sollten Sie zuvor sicherstellen, dass alle SchülerInnen einen entsprechenden Internet-Zugang besitzen. Dem Problem, dass nicht alle Haushalte einen Internet-Zugang besitzen, kann eventuell durch die Benutzungsmöglichkeit eines EDV-Saals für SchülerInnen außerhalb des Unterrichts begegnet werden. Um niemanden zu benachteiligen, empfiehlt es sich, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und das Einverständnis aller Beteiligten sicherzustellen. In diesem Zusammenhang siehe auch die Tipps zu Schüler-Problemen.

Macht es Sinn, den Einsatz von mathe online/Lernpfaden mit SchülerInnenreferaten zu koppeln?

Durchaus.
 
Wie soll die Arbeit reflektiert werden?

Für die gemeinsame Verarbeitung der Erfahrungen und um den SchülerInnen die Möglichkeit zu Rückmeldungen zu geben, können Sie eigene Reflexionsstunden einplanen: In der Regel wollen SchülerInnen über die selbstständig erarbeiteten Inhalte sprechen. Unsicherheiten können dabei geklärt und Fehler aufgedeckt werden. SchülerInnenreferate (siehe die vorige Frage) stellen ebenfalls eine Möglichkeit dar.
 
Wie sollten SchülerInnen ihre Arbeit dokumentieren?

Das ist eine entscheidende Frage. Möglichkeiten sind:
  • Arbeitsmappe erstellen (handgeschrieben oder als Ausdruck)
  • Einträge in das Lerntagebuch
Wenn nichts dagegen spricht, lassen Sie Ihre SchülerInnen die dabei verwendeten Werkzeuge (etwa, was die Textverarbeitung und die Erstellung von Graphiken betrifft) selbst wählen. Über Ihre konkreten Anforderungen (Ausführlichkeit und Länge, inhaltliches Niveau,...) sollte vorab Klarheit herrschen.


Welche Rolle können/sollen die Lerntagebücher spielen?

Wenn Sie bereit sind, Rückmeldungen auf Lerntagebuch-Einträge zu geben, können diese als (die oder als eine) Dokumentationsmöglichkeit verwendet werden. Erfahrungsgemäß tendieren SchülerInnen von sich aus nicht sehr stark zu dieser Dokumentationsform.

Welche Rolle kann/soll das Forum spielen?

Falls Sie Foren einsetzen wollen, sollten Sie sie mit sehr konkreten Zielen (Aufgaben an die Klasse als Ganzes) verbinden, denn nach den bisherigen Erfahrungen tendieren SchülerInnen von sich aus eher nicht dazu.

Kann die Arbeit mit mathe online/Lernpfade als Vorbereitung für Schularbeiten dienen?

Im Prinzip ja. In diesem Fall sollten Sie bei der Planung entsprechende Übungsmöglichkeiten vorsehen und gegebenenfalls im Lernpfad eine Verbindung mit dem verwendeten Schulbuch herstellen.
 
Soll der Unterricht mit mathe online/Lernpfaden in die Note einfließen?

Ja, das ist sinnvoll, um die Leistungen der SchülerInnen nicht unterzubewerten und allfälligen Motivationsproblemen zuvorzukommen.
 
Wie können SchülerInnen versäumte Inhalte nachholen?

Oft klappt gegenseitige Hilfe, beispielsweise das Heranziehen schnellerer SchülerInnen als TutorInnen für jene, die Stoff versäumt haben. (Problem: Die Mitschriften der anderen SchülerInnen sind nicht immer verwertbar).

Welche Erfahrungen bestehen hinsichtlich Lernerfolg und Nachhaltigkeit?

In manchen Klassen haben KollegInnen Wochen nach einer projektartigen Unterrichtsphase bessere Merkerfolge und eine gestärkte Fähigkeit, über mathematische Themen zu sprechen, beobachtet. Die von Ihren gemaqchten diesbezüglichen Erfahrungen interessieren uns natürlich besonders (siehe die Tipps zu Ihrem Beitrag).

Wie hoch muss ich meinen Aufwand während und nach einer projektartigen Unterrichtsphase veranschlagen?

Die Hauptarbeit steckt in der Vorbereitung. Während der Unterrichtsphase kommen typischerweise
  • die Durchsicht der SchülerInnen-Dokumentationen,
  • das Aufbereiten von Rückmeldungen an die SchülerInnen (eventuell in Reflexionsstunden, siehe oben) und
  • eventuell das Führen eines Tagebuchraster (sehr anzuraten!)
dazu. Nach der Unterrichtsphase bitten wir Sie, den Fragebogen für LehrerInnen auszufüllen und uns (per Mail an mathe.online@univie.ac.at) zukommen zu lassen. Weiters können Sie (von uns empfohlen!) unter Verwendung des vorbereiteten Fragebogens für SchülerInnen eine kleine Erhebung durchführen. Siehe auch die Tipps zu Ihrem Beitrag.


 
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