Zahlenmengen und ihre Eigenschaften

Lernpfad erstellt und betreut von:

Gabriel Ranz

E-mail: gabriel.ranz@edu.uni-graz.at
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Übersicht:       
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1. Die natürlichen Zahlen ℕ
2. Die ganzen Zahlen ℤ
3. Die rationalen Zahlen ℚ
4. Die reellen Zahlen ℝ
5. Zusammenfassung und Ausblick
6. Quellenangabe

Die natürlichen Zahlen ℕ
 
1.1 Definition der natürlichen Zahlen ℕ
Die Menge ℕ der natürlichen Zahlen ist im wahrsten Sinne des Wortes natürlich. Sie umfasst die natürlichsten Zahlen, nämlich jene, die beim Zählen von Gegenständen begegnen.
Von dieser Menge behauptete der deutsche Mathematiker Leopold Kronecker folgendes: "Die natürlichen Zahlen hat uns Gott gegeben, alles andere ist Menschenwerk."
Tatsächlich lassen sich, wie wir noch sehen werden, alle weiteren Zahlenmengen auf die Menge ℕ der natürlichen Zahlen zurückführen.
Konkret handelt es sich dabei um folgende Menge:

ℕ={1,2,3,...}


Die Punkte deuten an, dass die Folge dieser Zahlen unbeschränkt fortgesetzt werden kann. Mit anderen Worten: ℕ ist eine unendliche Menge.
Es gibt keine größte natürliche Zahl, wohl gibt es aber eine kleinste natürliche Zahl, nämlich 1.

Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Eigenschaften der natürlichen Zahlen kurz zusammen:

1.) 1 ist die kleinste natürliche Zahl.
2.) Jede natürliche Zahl besitzt einen Nachfolger, d.h. eine um eins größere Zahl.
3.) Zwischen einer natürlichen Zahl n und deren Nachfolger n+1 liegt keine weitere natürliche Zahl. Die Darstellung der natürlichen Zahlen auf dem Zahlenstrahl ergibt daher isolierte Punkte.
4.) Es gibt keine größte natürliche Zahl.



Verwendet werden die natürlichen Zahlen in vielerlei Hinsicht: Zum Zählen von Gegenständen (z.B. Anzahl der Bundesländer), zum Festlegen einer Reihenfolge (z.B. Reihung gemäß der Größe der Bundesländer) etc.
Sie treten auch bei Aufgaben über Anzahlen (z.B. Anzahl der EinwohnerInnen eines bestimmten Bundeslandes) auf.
Manchmal werden auch durch Messung ermittelte Größen auf natürliche Zahlen gerundet, z.B. Fläche eines Bundeslandes.




 
1.2 Mathematisches Lexikon - N
http://www.mathe-online.at/mathint/lexikon/n.html

Vergleiche die hier gegebene Präsentation der natürlichen Zahlen mit dem Eintrag im Mathe-Online Lexikon.
Worin bestehen Gemeinsamkeiten und Unterschiede?




 
1.3 Erste Übungen zu den natürlichen Zahlen ℕ
Anhand dieser beiden Übungen kannst du dein Verständnis für die natürlichen Zahlen testen:

Übung zur Bestimmung des Vorgängers einer natürlichen Zahl

Übung zur Bestimmung des Nachfolgers einer natürlichen Zahl




 
1.4 Vollständige Induktion
Ein fundamentales Gundgesetz für die natürlichen Zahlen ist die sogenannte "Vollständige Induktion":


Enthält eine Menge natürlicher Zahlen die Zahl 1 und mit jeder natürlichen Zahl auch deren Nachfolger, so enthält sie alle natürlichen Zahlen.


Dies kann man sich an folgendem Beispiel veranschaulichen: Wie erklärt man jemandem, wie man eine Leiter besteigt?
1.) Man muss erklären, wie man auf die erste Sprosse kommt.
2.) Man muss erklären, wie man von einer Sprosse auf die nächste Sprosse kommt.

Sind diese beiden Schritte erklärt, so kann damit eine beliebig lange Leiter erklommen werden.
Die natürlichen Zahlen entsprechen in dieser Analogie einer unendlich langen Leiter.

Als Beispiel wollen wir folgenden Satz beweisen: 1+3+5+...+(2n-1)=n².

Induktionsanfang: Wir erklimmen die erste Sprosse, d.h. n=1.
Wenn n=1 läuft der zu zeigende Satz auf die triviale Gleichung (2·1-1)=1=1² hinaus, die erste Sprosse ist somit schon erklommen.
Induktionsschritt: Wir gehen von der n-ten Sprosse der Leiter auf die (n+1)-te Sprosse über, d.h. der Satz wird für n als gültig vorausgesetzt unf für n+1 zu beweisen gesucht.
In Formeln geschrieben: 1+3+...+(2n-1)+(2(n+1)-1) = +2n+1 = (n+1)². Dabei wurde für das kursiv Geschriebene die Induktionsvoraussetzung angewandt.

Aufgrund der Vollständigen Induktion ist somit für alle natürlichen Zahlen n∈ℕ bewiesen: 1+3+5+...+(2n-1)=n².




 
1.5 Rechenoperationen innerhalb von ℕ
Die Addition und die Multiplikation lassen sich in der Menge ℕ der natürlichen Zahlen uneingeschränkt ausführen.
Das heißt, die Summe bzw. das Produkt zweier natürlichen Zahlen ist wiederum eine natürliche Zahl. Wir können das folgendermaßen ausdrücken:

Für alle natürlichen Zahlen m,n ∈ℕ gilt: m+n ∈ℕ sowie m·n ∈ℕ.



Subtraktion und Division sind dagegen nicht immer ausführbar; das Ergebnis dieser Operationen kann außerhalb von ℕ liegen.
Beispielsweise liegt weder das Ergebnis der Subtraktion 2-3, noch das Ergebnis der Division 2:3 in ℕ.
Dies ist allerdings sehr unbefriedigend, da es im Alltag wichtig sein kann auch diese Operationen ausführen zu können.
Es ist daher notwendig, die Menge der natürlichen Zahlen ℕ auf größere Zahlenmengen zu erweitern, die auch diese Zahlen umfassen.
Mehr dazu in den folgenden Kapiteln...

Entscheide in der abschließenden Übung, ob die jeweiligen Zahlen in ℕ liegen oder nicht.




 
1.6 Arbeitsblatt zu den natürlichen Zahlen ℕ
Beantworte folgende Punkte auf einem mit dem Mathematik Add-In gestalteten Arbeitsblatt.
Lade dieses Arbeitsblatt dann auf der Moodle-Seite zum Lernpfad hoch!

1.) Wie kann man beweisen, dass es keine größte natürliche Zahl geben kann?

2.) Wo begegnen natürliche Zahlen im Alltag? Nenne mind. 5 Beispiele!

3.) Wie lassen sich die natürlichen Zahlen auf dem Zahlenstrahl veranschaulichen?

4.) Was besagt das Prinzip der Vollständigen Induktion? Erkläre in eigenen Worten!

5.) Beweise mit Vollständiger Induktion: 1+2+...+n = ½·n·(n+1)!




 
1.7 Multiple-Choice Test zu den natürlichen Zahlen
Überprüfe dein bereits erworbenes Wissen zur Menge ℕ der natürlichen Zahlen anhand eines Multiple-Choice Tests.
Hinweis: Es können unterschiedlich viele Fragen richtig sein. Von keiner einzigen bis zu allen Fragen ist alles möglich!

Multiple-Choice Test zu ℕ.




 
1.8 Geschichtliches zu den natürlichen Zahlen
Bereits um 3000 v.Chr. wurden in Uruk (Mesopotamien, heutiges Irak) Texte verfasst, die ganze Zahlen und Bruchzahlen enthielten.
Die Zahlen selbst sind vermutlich wesentlich früher entstanden. Von den Ägyptern weiß man, dass sie schon sehr große Zahlen verwendeten.
Bemerkenswert ist, dass es in vielen alten Sprachen neben dem Singular und Plural eigene Wörter für ein Paar gab. In einigen Sprachen hatten die Zahlwörter auch noch weitere Bedeutungen. Im Sumerischen beispielsweise steht das Zahlwort eins auch für Mann und das Zahlwort zwei für Frau. Außerdem bündelten viele Völker in ihren Sprachen Zahlen zu Einheiten.
Die natürlichen Zahlen, so wie wir sie heute kennen, entwickelten sich erst langsam aus der Abstraktion des Zählvorganges. Die meisten Kulturen kamen ohne den Begriff der Null aus, der erst relativ spät in der indischen bzw. arabischen Mathematik entwickelt wurde. Für 10 oder ein Vielfaches von 10 wurden oft spezielle Zeichen verwendet.




 
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