Einführung in die Lineare Algebra

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Martin Glatz

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Übersicht:       
Hilfe
1. Körper und Vektorräume
2. Lineare Unabhängigkeit und Basis
3. Unterräume (im R², R³)
4. Lineare Abbildungen
5. Matrixdarstellungen
6. Abschlusstest

Lineare Unabhängigkeit und Basis
 
2.1 Lineare Unabhängigkeit
V sei ein VR über K (=R oder C).n Î N

Die Vektoren v1,...,vn heißen linear unabhängig, wenn gilt:
a1 · v1 + ... + an · vn = o
Þ
a1 = ... = an = 0.

D.h. Die einzige Möglichkeit, den Nullvektor als Linearkombination aus den v's darzustellen, besteht darin, alle Alphas 0 zu setzen.

Aufgabe
V = R², v = (1,2), w = (2,1).
Sind v und w linear unabhängig?

Link auf Lösung (pdf)

Aufgabe
Bestimme, ob die Vektoren linear unabhängig sind!

Link auf Angabe (Seite 1) und Lösung (Seite 2) (pdf)

Test
Zum Abschluss gibt es einen Multiple-Choice-Test zum Thema "Lineare Unabhängigkeit"

Link auf Test (html-Seite)




 
2.2 Lineare Hülle
V sei ein Vektorraum über K.

M sei eine Teilmenge von V (MÌV).
Unter der linearen Hülle von M (engl: "span") (Schreibweise [M]) versteht man die Menge von Vektoren (in V), die sich als Linearkombination mit Vektoren aus M darstellen lassen.
Man sagt: "[M] wird durch die M aufgespannt"

Bsp
Sei v aus V. M :={v}
Dann ist [M] = {a · v | a Î K}
D.h. alle Vielfachen von v bilden die lineare Hülle von {v}

Bsp
Seien v und w aus V. M :={v,w}
Dann ist [M] = {a · v + b · w | a, b Î K }
D.h. Ein Vektor x ist genau dann in [M], wenn es passende Skalare a und b gibt, sodass sich x als Linearkombination von v und w darstellen lässt.

Aufgaben
Hier kommt in Kürze ein Link zu Aufgaben und Lösungen zum Thema "Lineare Hülle"

Bestimme die Linearen Hülle in möglichst einfacher Form
link auf pdf-datei!!!!




 
2.3 Erzeugendensystem
Sei V ein Vektorraum, M Ì V.

M heißt Erzeugendensystem von V, falls die lineare Hülle von M den gesamten Vektorraum V ergibt, also:

[M] = V

Bsp
Die Menge M = { (1,0) , (0,1) , (2,1) } ist ein ErzeugendenSystem des R².
Begründung: Jeder Vektor (x,y) lässt sich als Linearkombiniation schreiben: (x,y) = x·(1,0) + y·(0,1) + 0·(2,1), da ja x,y,0 reelle Zahlen (Skalare) sind.




 
2.4 Def von Basis
Sei V ein (n dimensionaler) VR über K (=R oder C).
Die Vektoren v1,...,vn bilden eine Basis von V genau dann, wenn folgende beiden Aussagen gelten:
1.) v1,...,vn sind linear unabhängig
2.) [v1,...,vn] = V

Eigenschaften:
1.) Es gibt unendlich viele Basen von V (über K)
2.) Die Darstellung jeden Vektors aus V ist eindeutig bzgl. einer Basis von V
3.) Jede Basis von V besteht aus gleich vielen Vektoren
4.) Die Dimension von V ist die Anzahl der Basisvektoren einer Basis
5.) Fügt man zu einer Basis einen beliebigen weiteren Vektor hinzu, so ist diese Menge an Vektoren nicht mehr linear unabhängig
6.) Nimmt man von einer Basis einen beliebigen Vektor weg, so wird nicht mehr der gesamte Vektorraum von den verbleibenden Vektoren aufgespannt.

Aufgabe
Überlege und begründe die obigen Eigenschaften!

Test
Zum Abschluss gibt es einen Multiple-Choice-Test zum Thema "Basis"

Link auf Test (html-Seite)




 
2.5 Bsp zum Thema Basis
Bsp
Die Menge M aus 2.3 ist keine Basis (obwohl [M] = V), weil die Vektoren nicht linear unabhängig sind.(Wieso?)

a) Erhält man eine Basis, wenn man den dritten Vektor aus M entfernt? (Mit Beweis/Begründung)
b) Erhält man eine Basis, wenn man den zweiten Vektor aus M entfernt? (Mit Beweis/Begründung)
c) Erhält man eine Basis, wenn man den ersten Vektor aus M entfernt? (Mit Beweis/Begründung)
Welche Dimension hat der R²?

Link auf Lösung (pdf)

Aufgaben
Bestimme eine Basis der Vektorräume!

Link auf Angabe (pdf)




 
2.6 Koordinatenvektoren
Sei V ein n-dimensionaler Vektorraum, B = (b1,...,bn) eine (geordnete !) Basis von V. Sei v Î V

v hat dann eine (eindeutige!) Darstellung bzgl. der Basis B, d.h.
$! a1,...,an mit v = a1 · b1 + ... + an · bn

Aufgabe
Zeige, dass obige Darstellung eindeutig ist!
(Hinweis: typischer Eindeutigkeitsbeweis!)

Link auf Lösung (pdf)

Mit anderen Worten: Kennt man den Vektor v, so kann man die eindeutigen (bzgl. der Basis B) Alphas bestimmen.
Umgekehrt: kennt man die Alphas (bzgl. der Basis B!), so kann man den Vektor v als Linearkombination aus den Basisvektoren der Basis b berechnen.

Aufgabe
V = R². B = (b1,b2) mit b1 = (2,1) , b2 = (3,5).
Bestimme den Koordinatenvektor von v = (-2,10) bzgl. B.

Link auf Lösung (pdf)

Ist V ein Vektorraum mit K = R (reelle Zahlen) oder K = C (komplexe Zahlen) als Körper, so sind die Alphas reelle bzw. komplexe Zahlen.
Fasst man diese Alphas (geordnet!) zusammen, so erhält man ein n-Tupel mit reellen bzw. komplexen Einträgen.
D.h.: man erhält mit den Alphas einen Vektor des Rn bzw. Cn

Da alle Koordinatenvektoren bzgl der gewählten Basis eindeutig mit ihren Vektoren zusammenhängen und umgekehrt, handelt es sich bei der Koordinatenabblidung i (griech: "jota") (die Abbildung, die die Alphas als n-Tupel liefert, wenn man den Vektor v einsetzt) um eine bijektive, lineare Abbildung ("Isomorphismus").

Bsp
V sei die Menge aller rellen Polynome (mit der Unbekannten x) mit Grad kleiner gleich 1.
d.h. V = {p(x) = ax+b | a,b Î R}.
Dann bilden 1 und x eine Basis von V, da sich jedes p Î V schreiben lässt (mit passendem a und b) als: p(x) = a · x + b · 1. (Außerdem sind 1 und x linear unabhängig).
p(x) hat also bzgl. B den Koordinatenvektor (a,b) mit a,b Î R. d.h. Jedem p entspricht genau ein Vektor des R².
Man sagt: "V ist zum R² isomorph."
Durch diese Isomorphie übertragen sich grundlegende Eigenschaften zwischen den oberflächlich völlig verschiedenen Vektorräumen V und R². Vor allem später im Zusammenhang mit Funktionen (Abbildungen) wird sich das als nützlich erweisen.
vgl. Kapitel Lineare Abbildungen und Matrixdarstellungen

Aufgabe
Bestimme den Koordinatenvektor des Vektors (x,y,z) des R³ bzgl. der Basis B=(e1,e2,e3).
e1=(1,0,0) , e2=(0,1,0) , e3=(0,0,1)
Was fällt auf?




 
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